Freitag, 27. Oktober 2017

Gedankenfehler im Ansatz bei den Agilen - Teil 3 von 3

Von:
https://de.wikipedia.org/wiki/Agile_Softwareentwicklung

Hier:
Selbstreflexion der Teams über das eigene Verhalten zur Anpassung im Hinblick auf Effizienzsteigerung

Das ist noch ein Meeting.

Die Idee dahinter ist wie immer eine gute Idee, stammt eigentlich von dem Toyota Production System und wird "Hansei" genannt. Hansei ist viel mehr als einfach eine Selbstreflexion; Hansei ist das Anstreben einer totalen Ehrlichkeit bezüglich der eigenen Schwächen; es geht darum, diese Schwächen auszumerzen.

Das ist was ganz anders als das, was man bei den "Agilen" vorfindet.

Bei den Retrospektiven, so wie sie normalerweise ausgeübt werden, werden Spielchen gespielt (so offensichtlich mit dem Ziel, die Leuten zu unterhalten, als wären sie im Kindergarten), bestenfalls werden hier ansatzweise wunde Punkte angesprochen, wobei meistens ohne jegliche Kommentare (Schweigen im Walde) oder gar Konsequenzen (wer sich bewegt hat verloren, m.a.W. wer zugibt, dass tatsächlich Probleme existieren - Postbote schlechter Nachrichten - wird [symbolisch] exekutiert); Keiner wagt "unangenehm" auf zu fallen oder mehr als nur dezent (leichte) Probleme anzusprechen.
Somit ist der ganze Sinn und Zweck einer solchen Retrospektive für die Katz.

Dazu kommt, dass diese Retrospektiven als fester Bestandteil eines Sprints betrachtet und handhabt werden, dergestalt, dass sie als notwendige Zeremonie angesehen werden, ...und die normalen Mitglieder eines Teams lassen das Ganze - geduldig - über sich ergehen. Sie wissen doch, dass es sich um (noch) eine Zeremonie ohne Folgen handelt.

Der Leitgedanke hinter dieser Retrospektive ist, wie fast alles, was aus der Toyota kommt, richtig und wichtig.
Leider, wie bei so vielen positiven Ideen, bei den Agilen ins Gegenteil umgewandelt.

Man soll berücksichtigen, dass die "agilen" als Antwort auf die Probleme der klassischen Methoden entstanden sind und ein gewichtiges Teil dieser Problemen ist nun mal ein unfähiges Management (daher so viele Meetings, um das Management zu ersetzen), leider und aus Gründen die mir unbegreiflich sind, werden alle gute Ideen, die die Agilisten anfassen, zu unnützlichen, hemmenden Brocken, die am Halse der Projektmitarbeiter hängen und ihr Handeln zu lahmen drohen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen