Mittwoch, 18. Oktober 2017

Gedankenfehler im Ansatz bei den Agilen - Teil 1 von 3

Hier:

1. Users/customers are actively involved (Benutzer und Kunden nehmen aktiv im Entwicklungsprozess teil).

Das bringt nicht wirklich viel und es macht für den Kunden überhaupt keinen Sinn, ständig bei dem Lieferanten antanzen zu müssen. Die Idee ist gut, die Implementierung ist mangelhaft (bisweilen eine Katastrophe).

In der Praxis sieht das so aus, dass der "Kunde" einmal pro Sprint (oder so; nicht "täglich", das ist Nonsense) bei dem Auftragnehmer erscheint, ihm wird das vorgeführt, was funktioniert, der "Kunde" sagt; 'hübsch hübsch!' und geht wieder.
Eigentlich ein Zeitverlust für alle, das Schlimmste aber ist es, dass es für den AG keine wirkliche Verpflichtung gibt, sich mit dem Entwicklungsstand auseinander zu setzen.
Aussagen sind mündlich und somit nicht bindend.
Die Einstellung des AG ist in Allgemeinen so, dass er sowieso vom AN erwartet, dass die SW erstellt wird; seine Anwesenheit ist eine zu "leichte" Sache; er testet nicht, lässt sich lediglich die SW vorführen.
Es gibt natürlich Firmen, wo das etwas anders abläuft.

Also...
Vorteile:
  • Der Kunde gibt Rückmeldung (Wichtig).
  • Die Entwickler könnten einen Eindruck erhalten, wie der Benutzer mit der SW umgeht (Wichtig!) - wenn es einigermaßen gut durchgeführt wäre... eher seltener als die Ausnahme -.

Nachteile:
  • Zeitverlust für die Teilnehmer die an Meetings teil nehmen, die nichts zu melden haben
  • Zeitverlust für den Kunden, denn oft fahren mehrere Personen zum AN und verschenken die eigene Zeit, sowohl in Meetings als auch bei den Fahrten - ohne konkretes Ergebnis (nichts spezifiziert => kein Ergebnis) -.
  • Dass der Kunde vor Ort ist garantiert in keiner Weise, dass die SW fehlerfrei ist.
  • Kommunikationsschwierigkeiten können auftreten, die Möglichkeit und Einfluss von Missverständnissen erhöht sich durch die eher nicht strukturierte Vorgehensweise - im Gegensatz zu dem, was postuliert wird -.

Scheint mir so eine wischi-waschi Lösung zu sein für das Problem "Anforderungsmanagement" zu sein, welche mittels einer Art "Meeting" eine Pseudo-Lösung herbeizuführen wünscht.



Und überhaupt; sieht ganz so aus, als würden die "Agilen" versuchen, alle Schwierigkeiten mittels Meetings zu lösen.

Man soll immer bedenken, dass die "agilen" als Antwort auf die Probleme der klassischen Methoden entstanden sind. Das heißt nicht, dass sie nicht ihre eigene Probleme herbeiführen und auch nicht, dass die Lösung auch eine ist.


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