Samstag, 30. September 2017

Das "agile Manifesto": Ein Manifesto der Frust?

"Agil" sollte eigentlich bedeuten, dass man die SW-Entwicklung an die Menschen anpasst (Manifesto!). Leider ist wieder mal das Gegenteil von dem geschehen, was man sich vollmundig versprochen hat: Die Menschen werden in Wirklichkeit an einem (nunmehr "agil" genannten) Prozess (stark bis sehr stark) angepasst.

Eine Entwicklungsmethode muss mit den Menschen, die man hat, klar kommen.

"Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt es nicht", so hat ein Politiker, Konrad Adenauer, mal gesagt.

Sowohl die klassischen Methoden als auch die sogenannten "agilen" (insbesondere Scrum - das Gedränge) wollen die Menschen an einem Prozess anpassen. Vielleicht soll man sich Gedanken machen, ob dieses "Wollen" nicht in Wirklichkeit ein "Sollen" sein soll: Ist es nicht so, dass ein Prozess gegeben sein muss, um eine bestimmte Arbeitsleistung zu erbringen?

Wenn dem so ist, so brauchen wir tatsächlich einen Rahmen (Methode), der uns ein Prozess definiert, wo aber die Mitarbeiter sich so weit entfalten können wie möglich. Das ist weder mit den klassischen noch mit den sogenannten "agilen" der Fall.

Auch "KanBan" [das "agile" KanBan, hat mit dem wirklichen (Toyota-) KanBan wenig zu tun] will die Menschen an einem bestimmten Prozess angepasst haben.

Das kann funktionieren, muss aber nicht, und auf jeden Fall funktionieren solche Methoden dann "suboptimal":
Klassische Methoden haben den Manko, dass sie ziemlich starr sind und die Mitarbeiter die Freiheit nicht haben, seine Arbeit zu verbessern (Stichwort Kaizen).

Die sogenannten "agilen" Methoden auf der anderen Seite haben aber den Manko, dass sie eine falsche Freiheit versprechen. Dies hat wahrscheinlich seinen Ursprung in der Tatsache, dass normale (schlichte) Entwickler das "Manifesto" geschrieben haben.

Siehe meine Homepage und die alten Blogeinträge:
- http://www.ruynk.com/ruynk_agilismus_analyse.htm
- http://ruynk.blogspot.de/2015/03/wie-agil-ist-eigentlich-agil-was-kann.html
- http://ruynk.blogspot.de/2015/05/agile-prinzipien-schwammig-schwach-lahm.html
 
Das "Manifesto" wurde aller Anschein nach aus Frust geschrieben (die "klassische" SW-Entwicklung kann ser frustrierend sein!) und mangelt sowohl an wissenschaftlicher Stringenz als auch an der notwendigen Flexibilität um es an die wirklichen Gegebenheiten in den Firmen anzupassen.

Zwar wird behauptet, dass die "agilen" Teams die "agilen" Methoden anpassen können und sollen, doch... das ist zu viel der Freiheit; der "falschen" Freiheit (Stichwörter: Chaos, Willkür, Unverantwortlichkeit, Dogmatismus u.a.).

Eine echte Lösung muss versuchen, die Menschen (MA) jeder für sich optimal einzusetzen.  FlePA verfolgt diesen Ansatz.

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