Donnerstag, 3. Januar 2013

Kierros Pirkanen / Tampere / Finland / 2004

In aller Kuerze:
Datum: 6. Juni
Streckenlange: 217 Km
Start: Aus der Eishockeyhalle gegen 7:00 Uhr.
Teilnehmerstatistik: Geschaetzt; ca 400
Strecke: 217Km
Hoehenmeter: etwa 2300 m
Streckenbeschaffenheit: Sehr huegelig. Strassenbelag i.O.
Verpflegung: Viel Schokolade. Oefters Rosinen (die Skandinavier scheinen Rosinen sehr zu moegen)
Begleitfahrzeuge: Keine. Ich denke, dass es keine Notwendigkeit dafuer gab.
Kontrollstellen: Verpflegungsstationen
Schlafen/Duschen: Ob es am Ende moeglich war, zu duschen, weiss ich nicht.
Fahrrad: UmiKaze


Vorgeschichte:
Ziel der Uebung ist die Skandinavia-Loppet zu fahren. Die kuerzesten
Strecken sind nun mal Finnland, und Daenemark 2 Mal.

Am Sa. den 17 Apr. habe ich mir einen knoechernen Absprung des rechten
Navicular (Fussknochen) beim Helfen des JS-Umzugs geholt. Doch nicht
schlecht genug; am Sa. dem 22. Mai jogge ich 58 Min und anschliessend
bekommen ich eine Achillis-Sehnenentzuendung am linken Fuss (mag sein, dass ich beim Joggen eben diesen Fuss ueberstrapaziert habe).

Ich organisiere auch die Reise von AB. Mit dem Flieger, da die Faehre
ist weit teurer als ein Flug (dieser kostet naemlich zw. 200 und 300
EUR, mit Finnair bis Tampere).

Ich nehme mir 3 Tage Urlaub, Fr., Mo. und Di.


Kierros Pyorailly:
Am Fr. fliege ich ab HH und komme ohne Schwierigkeiten in Tampere an. Es
existiert in diesem kleinen Flughafen zwar keinen Ort fuer eine
Gepaeckaufbewahrung. AB kommt eine Stunde spaeter mit der naechsten
Maschine und uns gelingt es, den Finnair-Mitarbeitern zu ueberzeugen,
die beiden Radkoffer in einer Ecke zu verstauen.

Nun fahren wir mit dem Rad vom Flughafen nach Tampere: 17 Km.

Uebernachtet wird im Finnhostel (Jugendherberge).

Abends drehen wir noch eine Runde und kaufen wir ein. Wir gehen Pizza
essen und gucken uns Tampre an. Eine schoene Stadt, viel Leute auf der
Strasse. Das Wetter ist unglaublich sonnig, nicht nur bis 9 Uhr
abends, sondern dass der Himmel auch so gut wie wolkenlos
ist. Temperaturen weit ueber 20C.

Am Sa. machen wir Fruestueck im Hostel (kostet so um die 4EUR) Kaffe
und Tee, ich wundere mich, weil es viele Kinder gibt, dass es nicht
anderes zu trinken gibt. Ich esse 2 oder 3 Eier (Eiweiss).

Wir fahren mit AB eine Runde. Meine Sehne bereitet mir Kummer ud ich
fahre nicht schnell. Fuer mich wird es morgen darum gehen,
anzukommen. Nach einige Km setzt sich AB ab und dreht eine schnelle
Runde, ich fahre zurueck und ruhe mich aus.

Das Wetter ist eine einzige Sonnen-Pracht, keine Wolken und
Temperaturen wie gestern.

Wenn AB zurueck ist gehen wir die Startnummer holen. Abends essen wir
dann Nudeln beim Chinesen. Diese sind scharf gewuerzt.

Die Wetternachrichten sagen fuer morgen Regen vor. Ich glaube es
nicht, da bei solchen wunderschoenen Sonnentagen ist das nicht
glaubhaft. "Vielleicht einige Tropfen in der Nacht" denke ich noch...

Am So. stehen wir gegen 6:00 auf, kurzen Fruehstueck und dann geht es
los. Es gibt weit weniger Teilnehmer als ich vermutet hatte, ich
schaetze, dass es um die 300 liegen.

Mein Tacho hat heute morgen den Geist aufgegeben (Batterie leer). Nun
gerade fuer den Tacho habe ich keine Reservebatterie.

Das Wetter ist bewoelkt und die Strasse ist nass; es muss in den
Morgenstunden geregnet haben. Boese Vorahnung. Heute morgen habe ich
mich leichtsinnig leicht angezogen: nur einen kurzarmigen Trikot und
eine kurze Hose.

Puenktlich um 7 geht es los. Ich versuche in einer Gruppe zu
bleiben. Das gelingt mir bis zur ersten Verpflegung. Dann fahre ich
alleine weiter. Es ist kalt aber es regnet nicht. Nur dumm, zu dumm,
dass hier nach der Verpflegung kurz davor geregnet haben soll und die
Strasse ist sehr nass. Das Wasser, dass das Vorderrad hochspritzt,
gelingt fast widerstandlos in meinen Beinen und von dort in die
Schuhe. Ich fange an zu frieren, da meine Fuesse klitschenass sind,
und es ist auch sehr windig. Bei der naechsten Verpflegung ziehe die
Schuhe aus, trockne so gut es geht Struempfe und Schuhe, und friere
und fahre weiter.

In der Verpflegungstationen gibt es viel Schokolade, und um die Kaelte
zu bekaempfen esse ich viel davon.

Meine Sehne macht Probleme. Dennoch fahre ich relativ schnell. Gegen
Mittag scheint die Sonne zwischen den Wolken, so etwa 10% der Zeit ist
sonnig.

Warmes Essen.

Die Strecke ist landschaftlich wunderschoen. Die Strassen sehr gut und
relativ wenig Verkehr. Nur, es ist ein staendiges auf und ab. Morgen
werde ich mit AB sprechen und der Meinung sein, dass ich noch nie in
meinem Leben so oft geschaltet habe wie hier. AB ist 100%ig der
gleichen Meinung. Und es ist nicht "leicht wellig", sondern "sehr
wellig". Es ist keine Seltenheit, wenn ich von dem schnellsten Gang in
den langsamsten schalten muss, weil die Steigungen eben so steil sind.

Trotz allem komme ich an, etwas muede aber i.O. AB wartet auf mich und
es ist ihm etwas kalt, so dass wir ziemlich bald richtung Hostel
aufbrechen.

Dort duschen. Wir gehen wieder zum Chinesen essen, wieder Nudeln. AB
schlaeft bald ein, und ich lese noch eine Weile.


Epilog:
Am Mo. morgens gehen wir noch kurz in die Stadt spazieren. Es faengt
langsam an zu regnen. Dann einpacken, check out. Draussen regnet es,
so dass wir nicht gleich losradeln (richtung Flughafen) sondern warten
noch eine Weile. Es hoert nicht auf, und wir brechen richtung
Flughafen auf. Meine Sehne geht es nicht besonders gut. Langsam aber
sicher werde ich nass und nasser. Nach 17 Km non-stop-regen kommen wir
im Flughafen an, ich klitschenass, ueberall. Zuerst gehe ich zur
Toilette und wasche die Schuhe, die Struempfe und die Hose. Stopfe
Papier in den Schuhen. Fahrrad in den Koffer verstaut. Immer wieder
gehe ich zur Toilette und hole Papier-Nachschub fuer meine Schuhe.
AB fliegt zuerst. Wir trinken noch einen Kaffe.

Sein Flieger fliegt. Mein Flug nach Helsinki wird storniert, wir
fahren mit dem Bus die 166 Km nach Helsinki. Dort ist mein
Anschlussflug auch schon weg, ich werde in einer Maschine der "blue 1"
umgebucht. Komme in HH aber ohne weitere Zwischenfaelle an. Bis dahin
sind meine Schuhe schon so gut wie trocken :-)


Lessons Learned:
Nie ohne Regenzeug in Skandinavien fahren!

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